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AUSZEIT AUF DEM LAMAHOF MIRGG

ALLES BRAUCHT SEINE ZEIT, AUCH DIE AUSZEIT

Inhaltsverzeichnis

 

1     Auszeithof Lamacountry. 2

1.1      Betrieb. 2

1.2      Menschenbild. 2

1.3      Tierbild. 2

1.4      Leitbild. 3

1.5      Vision. 3

1.6      Professionalität 3

1.7      Unsere Stärken. 4

1.8      Förderung. 4

1.9      Vernetzung. 5

2     Betreuungskonzept 5

2.1      Zielgruppe. 5

2.2      Betreutes Wohnen (befristet) 5

2.3      Pause von Zuhause / Entlastungangebot (befristet) 6

2.4      Timeout (befristet) 6

2.5      Auszeit (befristet) 6

2.6      Infrastruktur 7

2.7      Tiergestützte Aktivitäten auf unserem Hof 7

2.8      Versicherungen. 8

2.9      Kontakt 8

 

1Auszeithof Lamacountry

1.1Betrieb

Am Südhang des Glaubenbergs, mit Blick auf den Sarnersee, bewirtschaften wir einen knapp 6 Hektaren grossen Biolandwirtschaftsbetrieb. Die Milchwirtschaft haben wir 2001 aufgegeben und uns entschlossen in unserem steilen Berggebiet Lamas zu züchten. Zu den inzwischen rund 50 Wollylamas halten wir vier Alpakas, zwei Esel und einen Hirtenhund. Das Lama ist ein angenehmes ruhiges Tier, das neugierig und unbefangen auf den Menschen zugeht. Es wirkt stolz und anmutig zugleich, strahlt Gutmütigkeit und Gelassenheit aus. Es ist das Tier dessen Zucht und Weiterverkauf uns, Alice und Toni Schilter, und unseren erwachsenen drei Kindern, Chato, Cheyenne und Nikan, sehr viel Freude bereitet. Lamas sind für uns nicht nur eine sinnvolle Alternative der Landschaftspflege in unserem Berggebiet, sondern auch Wanderbegleiter und Co-Therapeut.

Im grossen Kräutergarten gibt es vom Frühling bis in den Herbst immer viel zu tun. Die Kräuter aus der Wildernte und von unserem Garten und Wald verarbeiten wir in reiner Handarbeit zu Tee, Sirup, Blütenzucker, Kräutersalzmischungen, Salben und Tinkturen.
Die 50 jungen Kastanienbäumchen, die wir 2011 im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums von WWF-Schweiz angepflanzt haben, sind zu einem beachtlichen Kastanienhain herangewachsen. Die Edelkastanien und die Weiterverarbeitung der Früchte von den verschiedenen Obstbäumen zu Konfitüre sind eine wichtige Verkaufs- und Einnahmequelle auf unserem Biohof.
Wir suchen in allem was wir tun, die Nähe zum Tier und zur Natur. Wir begegnen beidem mit höchstem Respekt, denn sie schenken uns ihren Reichtum.
Beim Lamatrekking oder an Kräuterkursen auf unserem Hof haben wir immer wieder festgestellt, dass nach kurzer Zeit eine grosse Entschleunigung bei den Besuchern passiert. Die Auszeit vom Alltag, das Auftanken in der Natur mit den Kräutern und der Umgang mit den Tieren wirken sich ausserordentlich positiv auf die Gedanken und die Energie der Menschen aus.

1.2Menschenbild

Es liegt uns am Herzen, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Es reicht uns nicht, unsere Tiere zu versorgen und unseren Kräutern optimale Wachstumsbedingungen zu bieten. Wir wollen Menschen die nicht das Glück hatten, in so eine Idylle hineingeboren zu werden, an dieser wertvollen Quelle teilhaben lassen und so Hand bieten ihr Leben wieder neu zu ordnen. Wir fördern ein positives, auf Ressourcen fokussiertes Menschenbild. Es geht uns darum, die in jedem einzelnen Menschen vorhandenen Stärken zu erkennen, zu wecken und zur Entfaltung zu bringen. Nach den eigenen Fähigkeiten und Neigungen stecken wir gemeinsam kleine Etappenziele wie tägliche Körperhygiene, Schulaufgaben erledigen, Mithilfe beim Mittagstisch oder bei der Tierversorgung. Erfolg bedeutet für uns, die Alltagsherausforderungen zu meistern und gemeinsam in kleinen Schritten höhere Ziele zu definieren. Natürlich auch mal mit einem Augenzwinkern über ein Scheitern zusammen lachen und nach einem kleinen Umweg suchen und somit klar zeigen, wir sind trotzdem da, du bist uns wichtig. Wenn es einem gut geht, sollte man anderen helfen. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit, für andere unverständlich. 

1.3Tierbild

Tiere brauchen Menschen – aber noch mehr brauchen Menschen Tiere. In der Begegnung mit dem Lama liegt eine Kraft, die das eigene Wesen tief im Inneren stärkt.
Wenn wir gelernt haben das Tier zu sehen und zu verstehen und es nicht nur als „Funktionseinheit“ begreifen, das uns durch seinen Gehorsam zu dienen hat, lernen wir vom Tier eine Menge. Sind wir für uns selbst zur Reflexion fähig, wird das Tier zum Therapeuten und Lehrer. Nicht wenige Menschen schaffen sich gezielt ein Tier an, um positiv auf ihre Gesundheit und ihr physisches Wohlbefinden einzuwirken. Das Tier ist weitaus mehr als nur ein „Medium“ oder ein Begleiter.

1.4Leitbild

Wir vermitteln Sicherheit und Geborgenheit.

Wir versuchen die vorhandenen Stärken in jedem einzelnen Menschen zu erkennen, zu wecken und zur Entfaltung zu bringen.

Wir zeigen Mut, sind offen und neugierig für Neues. Wir sind beharrlich und deeskalierend im Verhalten. Dies führt die Beteiligten zu klugen Entscheidungen.

Wir gehen achtsam miteinander um, vermitteln Freude und gegenseitiges Vertrauen. Wir zeigen Wertschätzung und leben eine positive Einstellung den Menschen gegenüber.

Wir sind ein Bauernhof mit Herz und befähigen Menschen. Befähigen ist Herzensbildung.

Wir reflektieren uns und unsere Arbeit, leben Fehlergelassenheit, sind offen für Rückmeldungen und lernen aus unserer Reflexion

1.5Vision

Lernen-Erfahren-Wissen-Leben
Wir bieten den Rückhalt und Nährboden zur Verwirklichung festgelegter Ziele und geben Sicherheit durch klare Strukturen und Leitplanken. Wir streben einen nachhaltigen Erfolg an; mit Begleiten, wo nötig Unterstützen, Fördern und auch Fordern. Nachhaltig heisst für uns vor allem die Einheit von Mensch, Tier und Natur wiederherzustellen. Nicht nur der Glauben daran, dass alles irgendwann besser wird, sondern das bewusste Tun, sind die Stärken im Leben die wir vermitteln, denn nichts was wir tun und erleben bleibt ohne Wirkung. Das Bedeutet, dass von uns Leistung gefordert aber auch Unterstützung gegeben wird. Die täglichen Arbeiten und tiergestützten Aktivitäten auf unserem Betrieb tragen dazu bei, den Zugang zu unseren Betreuten zu finden und das gegenseitige Vertrauen zu stärken. Wir pflegen eine offene, lösungsorientierte und ehrliche Kommunikation und sind aufgeschlossen gegenüber Veränderungen. Mit einem strukturierten Tagesablauf, effizienter, diskreter und individueller Behandlung - in einzigartiger Umgebung und herzlicher Atmosphäre - erreichen wir gemeinsam die gesetzten Ziele, indem wir lernen die Stolpersteine des Lebens zu Stufensteinen des Fortschritts zu machen.

1.6Professionalität

Unser „Auszeithof“ ist ein Familienbetrieb in dritter Generation. Toni (Biolandwirt und Lamazüchter) ist Betriebsleiter und mit seiner ruhigen und bedachten Art für das Wohlergehen aller Tiere auf dem Hof verantwortlich. Er ist der „Macher“ auf dem Hof und setzt mit seinem handwerklichen Geschick alle noch so verrückten Ideen von uns und unseren Klienten/ Gästen um. Alice (Ausbildung in Kräuterheilkunde, Erlebnispädagogik, Tiergestützter Arbeit  und Sozialer Betreuung auf dem Bauernhof) ist mit ihrem offenen und fröhlichen Herzen für die Betreuung der Klienten/ Gäste und für die Verarbeitung der Kräuter, Obst und Früchte vom Hof zuständig. Bei einem Spaziergang mit den Lamas, Alpakas oder Eseln findet sie für die Leidensgeschichten der Klienten/ Gäste ein offenes Ohr und als Kräuterhexe oft das passende Heilkraut auf dem Weg. Chato (Landschaftsgärtner, Fachmann Betriebsunterhalt) hat in seinen Zivildiensten mit verhaltensauffälligen Jugendlichen gearbeitet und sorgt in seiner Freizeit dafür, dass alles in und um Haus und Hof in Schwung bleibt. Er ist unsere erste Anlaufstelle für die technischen Probleme. Cheyenne (Kauffrau in Hotel Gastro und Tourismus, Marketingmanagerin) kümmert sich Drinnen und Draussen mit viel Liebe zum Detail, für die Wohlfühlplätze, die zum Geniessen und Ausruhen einladen. Ihre unternehmenslustige Art begeistert für allerlei sportliche Aktivitäten und sorgt für neue Impulse. Mit ihrer gestalterischen Fähigkeit hält sie in ihrer Freizeit die Webseite in Schwung. Für das Wohlergehen von Leib und Seele sorgt Nikan (Koch, Gestalterisches Studium, Visuelle Kommunikation in Vertiefung Fotografie und Video) mit dem Chefkoch an der Seite darf man sich an neue Rezepte heranwagen und auch mal ein Chaos in der Küche hinterlassen. Ein Fotoausflug oder einen kreativen Nachmittag mit Nikan lässt neue Perspektiven entdecken und inspiriert über unser Dasein nachzudenken, die Natur und Tierwelt zu beobachten und auch mal die Seele baumeln zu lassen.

1.7Unsere Stärken

Wirken und Ruhen
So abwechslungsreich sich die Natur im Wandel der Jahreszeit bei uns präsentiert und so unterschiedlich die Arbeiten auf unserem Bauernhof im Jahreskreislauf sind, so vielseitig und erlebnisreich ist auch unser Alltag. Viele Arbeiten in unserem steilen Gebiet werden von uns noch mit der Hand bewältigt. Es ist anstrengend aber auch wieder schön, wenn man dabei nicht vergisst wie herrlich die Umgebung ist und diese zwischendurch zu geniessen weiss. Das Wetter bestimmt die Arbeit und oft auch das Tempo. Darum braucht nicht nur der Körper, sondern auch die Seele etwas Aufmerksamkeit.
An einem selbstgewählten Rückzugsort fallen Stress und Druck ab. Das kann bei uns im eigenen Zimmer aber auch bei den Lamas im Stall oder auf der Weide sein. Auftanken inmitten des duftenden Kräutergartens oder auf einem Liegestuhl auf dem Balkon oder der Pergola mit einer grandiosen Aussicht auf das Bergpanorama mit dem Sarnersee. Abschalten im Holzschopf beim Drechseln oder Speckstein schleifen. Entspannen bei einem Spaziergang im nahen Wald zum plätschernden Bergbach. Als tierische Begleitung bieten sich Lamas, Alpakas, Esel oder unser Hund Lucky an, aber auch das alleinige Losziehen hilft, um in der stille der Natur wieder zu Ruhe und Kraft zu finden.

Nähe und Distanz
Gemeinsam am grossen Familientisch essen und dabei erzählen, fachsimpeln, diskutieren und wo immer möglich auch zusammen lachen gibt es bei uns täglich nicht bloss an Weihnachten. Bei uns wird eine Beziehung angestrebt, in der ein natürlicher Umgang gelebt wird, gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist, Klarheit in der Kommunikation herrscht und Ehrlichkeit und Echtheit erwünscht ist. Es ist die Balance zwischen Nähe und Distanz, die bei uns eine vertrauensvolle und belastbare Beziehung wachsen lässt.

Hilfe zur Selbsthilfe
Wir sind ein kleiner, überschaubarer Bergbauernhof abseits vom Dorf. Wir haben gelernt die vorhandenen Ressourcen von uns, unserem Hof und unseren Tieren zu erkennen, zu nutzen und einzusetzen. Also nicht schneller, weiter und höher, sondern bedachter, tiefer und nachhaltiger.
Unser Fokus liegt darin, die vorhandenen Stärken unserer Betreuten zu erkennen und zur Entfaltung zu bringen. Übermässiges schonen hilft nichts. Passivität ist eine grosse Hürde auf dem Weg zur Besserung, denn schonen und meiden löst einen Teufelskreis aus. Wir legen deshalb grossen Wert darauf selbstwirksame Verhaltensweisen zu vermitteln, indem wir ihnen sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Die Betreuten sollen sich nicht mehr länger wehrlos ihrem Lebensverlauf ausgeliefert fühlen, sondern erkennen, dass sie bei uns selbst aktiv etwas dagegen unternehmen können.

1.8Förderung

In regelmässigen Einzelgesprächen mit der Bezugsperson werden die anstehenden Fragen des täglichen Lebens geklärt. Das Aufspüren und Anwenden der vorhandenen Ressourcen gehört bei uns ebenso dazu, wie auch die Auseinandersetzung mit Altlasten und Problemen. Zielvereinbarungen für den Aufenthalt und die Zukunft werden gemeinsam formuliert und überprüft. Die Organisation der individuellen Freizeit oder das Planen der Ferien kann ebenso Thema sein. Regelmässige ambulante Gespräche bei einem externen Psychologen oder Psychiater dienen der Stabilisierung und ergänzen die Einzelgespräche mit der Bezugsperson. Gerne unterstützen wir bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten.

1.9 Vernetzung 

Pflegeplatzbewilligung der Einwohnergemeinde Sarnen für die Dauerplatzierung zur Aufnahme von Pflegekindern vermittelt durch die FPO BruggebogePLUS und Via Familia Stans

Bewilligung von der Nutztierpraxis SwissVets zum Einsatz unserer Tiere in Tiergestützten Arbeiten

Weiter Fachpersonen mit denen wir in Krisensituationen in Zusammenarbeit stehen:

Ambulante- und stationäre Kinder- & Jugendliche- und Erwachsenenbetreuung Bruggeboge-Plus Rosalie Kaspar und Fredy Gräub

Fachberater Jugend-, Familien- und Suchtberatung Sarnen OW, Raphael Adam

Sozialpädagoge von der Schule Sarnen, André Riebli

Sozialdienst Sarnen, KESP OW,

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Standort Sarnen (KJPD OW/NW),  Edith Blum

Aktivierungsteam von der geschützten Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in der Residenz am Schärme Sarnen und Felsenheim Sachseln

2Betreuungskonzept

2.1Zielgruppe

Menschen beiderlei Geschlechts mit allen möglichen Problemstellungen finden bei uns Unterstützung und können aufgenommen werden. Zielgruppen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Einschränkungen psychischer, psychosozialer oder soziokultureller Natur.
Jugendliche, welche Schwierigkeiten haben sich sozial, schulisch oder beruflich zu integrieren und ihre persönlichen Zukunftsaussichten entwickeln wollen. Gewalt gegen Mensch und Tier, Alkohol und Drogen werden bei uns nicht toleriert. Grundvoraussetzung in unserem Angebot ist der eigene Wille zur Verbesserung der momentanen Lebenssituation, denn nur wer sich selbst ein Ziel setzt, dem kann auch geholfen werden das zusammen zu erreichen.
Auch Menschen mit Erschöpfungsdepressionen und Burnout, die sich allein oder mit der ganzen Familie in einer Auszeit stabilisieren möchten, beispielsweise nach einem Klinikaufenthalt, finden bei uns einen Platz.

2.2Betreutes Wohnen (befristet)

Das Familienanaloge Angebot richtet sich an Jugendliche, die einen individuellen erzieherischen Hilfebedarf haben. Insbesondere an Jugendliche, deren Herkunftsfamilien aus verschiedenen persönlichen Gründen nicht in der Lage sind ihrem Erziehungsauftrag ausreichend nachzugehen. Der individuelle Hilfebedarf erfordert eine zeitlich befristete oder eine auf längere Dauer angelegte und von der Herkunftsfamilie räumlich getrennte Lebensform. Es gilt, die Betreuten dabei zu unterstützen, den Blick für die eigenen Qualitäten und Ressourcen zu schärfen und Vertrauen in die seine Fähigkeiten zu entwickeln, mit dem Ziel zu einer möglichst selbstbestimmten Lebensführung. Im Rahmen einer Lebensgemeinschaft bietet sich dem Betreuten die Möglichkeit, sich selbst und dem Leben mit allen Facetten immer wieder neu zu begegnen und dabei zu lernen, mit Herausforderungen umzugehen, Hindernisse zu überwinden und Sozialkompetenzen zu erlangen. Einen Umgang mit der derzeitigen Lebenssituation zu finden sowie neue Perspektiven zu entwickeln sind ebenso wesentliche Aspekte des Aufenthaltsplans. Eingebunden in unserem familiären Rahmen und unseren Hofarbeiten sollen enge und persönliche Beziehungen entstehen. Die Betreuten können das Lernen mit konkreten Erfahrungen verbinden, erhalten einen Bezug zu realen Lebensprozessen, erfahren die Herkunft gesunder Lebensmittel, und sie können sich bewegen und weg von virtuellen Scheinwelten aktiv einbringen. Die Jugendlichen können damit positive Erfahrungen erleben und daraus für den eigenen Lebensweg lernen.

2.3Pause von Zuhause / Entlastungangebot (befristet)

Das Kind oder der/die Jugendliche besucht uns in der Regel an ein bis zwei Wochenenden pro Monat. Die Häufigkeit und Länge des Aufenthalts während der Ferien hängen vom Bedürfnis des Pflegekindes und der involvierten Stellen ab. Die Wochenenden finden von Freitag bis Sonntag statt und bieten ein zusätzliches Zuhause, wo es Vertrauen aufbauen, konstante Bindungen eingehen, sich erholen und Neues erkunden kann. Wer Lust hat, kann uns bei Arbeiten mit den Tieren unterstützen, wie Esel putzen, Stall misten, Futter für die verschiedenen Tiere herrichten und verteilen. Die Esel, Lamas und Alpakas werden bei uns regelmässig in ihrer halfterführigkeit in Spaziergängen in den nahen Wald und auf Feldstrassen trainiert, das ist immer eine herausfordernde aber willkommene Abwechslung für Mensch und Tier.
Der Lebensmittelpunkt (Beziehungen, Schule, Beruf, Freizeit) des Kindes oder Jugendlichen befindet sich jedoch an seinem hauptsächlichen Wohnort (Zuhause, Pflegefamilie, Heim).

2.4Timeout (befristet)

Die Möglichkeit zum kurzen Ausklinken und Entschleunigen, um wichtige Fragen zum Leben zu reflektieren. Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zu uns kommen, finden bei uns einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen, die Pflanzen und Tierwelt erleben, Vertrauen in sich entwickeln und Stabilität gewinnen können. Es eine vorübergehende Rast, die sie stärkt, um sich wieder zu neuen Ufern zu begeben. Mit ihrem Dasein und ihren Verhaltensweisen (Sozialverhalten, Nahrungs-aufnahme, Ruhephasen,…) tragen Tiere zur Entspannung und Beruhigung von Menschen bei und ermöglichen dadurch den Abbau von Stress, Ruhelosigkeit und Aggression. Die Gäste erleben durch den Kontakt zu den Tieren viele positive Emotionen wie Freude, Begeisterung, Geborgenheit, Nähe, Wärme und Zufriedenheit und werden dazu ermutigt, ihre Empfindungen authentisch auszudrücken. Darüber hinaus zeigen Tiere dem Gast aber auch Grenzen auf, indem sie sich annähern oder entfernen, sich zu- oder abwenden und sich entspannt berühren lassen oder sich dagegen wehren. Tiere sind ausserdem gute Zuhörer und signalisieren Verständnis und Trost, was sie zu idealen Seelentröstern macht.
Für Erwachsene allein oder mit Partner. 1 – 3 Wochen möglich.

2.5Auszeit (befristet)

Das Auszeitangebot richtet sich an Menschen nach einem Klinikaufenthalt mit Erschöpfungsdepression oder Burnout, die sich noch innerlich leer fühlen und der Weg nach Hause und zurück in die Arbeitswelt noch zu früh ist. Oder solche, die wegen einer körperlichen, emotionalen, und geistigen Erschöpfung eine verringte Leistungsfähigkeit spüren, ausgebrannt sind und Abstand vom Alltag und der Arbeit brauchen. Wir leben gegenwärtig mehr denn je in Distanz zur Natur – hinter Glas, in Häusern, im Internet. Eine fachkundige Kräuterwanderungen zum Beispiel vermindert diese Distanz zur Natur und bringt uns wieder näher zu Pflanzen, Tieren und zur Wahrnehmung der Jahreszeiten. Welche Pflanzen kommen zuerst im Jahr – und welche später. Ein solcher Spaziergang schärft die die Sinne für das, was in unserer unmittelbaren Umgebung wächst und motiviert zur Bewegung in freier Natur. Ein guter Kontakt zu Tieren, Pflanzen und Landschaften ist eine kraftvolle Ressource für Entspannung und Erholung.
Allein, oder mit der ganzen Familie wieder Boden unter den Füssen bekommen, sich wieder spüren, wieder lernen das Leben zu fühlen und die eigenen Leistungsquellen wieder aufzufüllen. Die Balance von Körper, Gedanken und Gefühl zu finden, nach dem Motto zieh dich zurück und komm gestärkt zurück.

2.6Infrastruktur

Betreutes Wohnen: Einzelzimmer im Wohnhaus des Landwirtschaftsbetriebs mit Familienanschluss

Pause von Zuhause: Einzelzimmer im Wohnhaus des Landwirtschaftsbetriebs mit Familienanschluss

Timeoutstudio: 2- Zimmerwohnung Im Blockhaus direkt neben dem Stöckli, autonom oder mit Familienanschluss möglich

Auszeit: 3.5- Zimmerstöckli direkt neben dem Wohnhaus des Landwirtschaftsbetriebs, autonom, aber die Möglichkeit besteht an Aktivitäten rund um den Landwirtschaftsbetrieb teilzuhaben.

2.7Tiergestützte Aktivitäten auf unserem Hof

In der Tiergestützten Arbeit geht es vorrangig darum, mit Hilfe des Tieres die Entwicklung und Entfaltung eines Menschen zu fördern. Dabei fungieren die Tiere als Türöffner, gerade für Menschen, deren Biografie und Lebensweg es ihnen schwer macht, sich anderen Menschen zu öffnen.

Die tiergestützten Aktivitäten sollen den Besuchern und Klienten dabei helfen, soziale Fähigkeiten neu zu entdecken, ihre Fähigkeiten zu erhalten oder weiterzuentwickeln. Es gilt, sich der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse anderer bewusst zu werden und dies auch ausdrücken zu können.

Dank der Vielzahl an verschiedenen Tierarten auf unserem Hof ist es möglich, sich mit völlig unterschiedlichen Grössen, Charakteren, Verhaltens- und Ausdrucksweisen von Tieren auseinanderzusetzen. Über die Kommunikation mit den Tieren wird die Kommunikation mit Menschen verbessert.

Über den Umgang mit den Tieren und deren Versorgung (Füttern, Pflegen, Streicheln, Stallhygiene, Halftern, Grundausbildung zum Begleiten antrainieren) lernen die Gäste Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Durch die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Tiere können auch eigene Bedürfnisse erkannt und schrittweise bearbeitet werden. Erst durch die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse wie Distanz oder Rückzug lernen die Gäste einen respektvollen und wohlwollenden Umgang mit dem jeweiligen Tier.

Neben Respekt und der Übernahme von Verantwortung werden über die Tierge­stützte Intervention auch andere, für ein positives menschliches Miteinander sehr wichtige, Grundkompetenzen aufgezeigt, geübt und trainiert: Im Umgang mit den Tieren ist teilweise sehr viel Geduld notwendig, oft ist auch eine konstruktive Führungsrolle von Vorteil. Viele Arbeiten erfordern außerdem die Kooperation mehrerer Personen oder gehen leichter von der Hand, wenn man sich gegenseitig hilft. Die wertvolle Mithilfe bei der Versorgung der Tiere und vor allem die Vielzahl an Herausforderungen auf einem Trekking schärfen das Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen, erhöhen die Frustrationstoleranz und führen zu einer Steigerung des Selbstwertes.

Durch den positiven, empathischen Umgang miteinander entstehen Beziehungen zwischen Mensch und Tier, die in weiterer Folge im alltäglichen Leben auf Mensch-Menschbeziehungen übertragen werden

Unsere Tiere / Co-Therapeuten

  • Lamas: Cyrus, Cortez, Panda, Capone, Lavita und der Rest der 50 köpfigen Herde

  • Alpakas: Zeus, Poseidon, Neptun und Apollo

  • Esel: Chico und Theo

  •  Hirtenhund: Bordercolli Lucky

  • Zwergwidder Kaninchen: Rosi, Lola, Lelita

 

2.8Versicherungen

Unser Betrieb verfügt über eine Betriebshaftpflichtversicherung.
Voraussetzungen für eine Platzierung sind eine gültige Krankenkasse und Unfallversicherung, sowie eine Privathaftpflichtversicherung.

2.9Kontakt

Alice & Toni Schilter
Mirgg 1
6063 Stalden
info@mirgg.ch
www.mirgg.ch
079 583 77 04

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